Bedeutung des Schallschutzes im Sanierungsbereich

Der Schallschutz spielt heute auch bei Sanierungsobjekten eine wichtige Rolle. Der von außen an die Gebäude herangetragene Schallpegel ist in den letzten Jahren ständig gesunken und dicht schließende Fenster sorgen dafür, dass Außenlärm kaum in die Wohnungen dringt. Aus diesem Grund ist heute die Schalldämmung gegen Geräusche aus dem Hausinneren von wesentlicher Bedeutung. Die Nutzer erwarten meist, dass renovierte Gebäude die gleichen Schallschutzqualitäten aufweisen wie Neubauten. Dies ist allerdings in der Praxis kaum zu erreichen, da Neubauten meist über dicke Betonplatten verfügen, welche die Geschosse voneinander abtrennen. Diese Platten absorbieren eine große Menge an Geräuschen, da sie nur schwer in Schwingung zu versetzen sind.

Im Renovierungssektor hingegen hat man es häufig mit Holzbalkendecken, dünnen Betonplatten und Mischkonstruktionen zu tun. Diese sind üblicherweise nicht sehr schwer und absorbieren kaum Geräusche. Der identische Fußbodenaufbau über einer Holzbalkendecke wird nur ungefähr 50% des Schallschutzes erbringen, welchen dieser bei einer dicken Betonplatte erreichen würde. Der Schwachpunkt sind üblicherweise die Holzbalken selbst, da sie Schall intensiver leiten, als z. B. Füllungen in Fehlböden. Eine gute Methode, diese Situation zu verbessern ist die komplette Entkopplung durch konstruktive Trennung der Holzbalkendecke oder der Einbau von entkoppelten, abgehängten Decken. Eine andere Möglichkeit besteht in der biegeweichen Beschwerung der Holzbalkendecke, z. B. durch schwere Schüttungen oder mit dem Untergrund verklebte Betonsteine. Ohne Verklebung würden sich die Steine verschieben, was zu einer biegesteifen Beschwerung mit schlechteren Schallschutzeigenschaften führen könnte.


Biegeweiche Beschwerung der Konstruktion auf einer Holzbalkendecke. Quelle: FUSSBODEN ATLAS©


Biegeweich ist auf Holzbalkendecken meist besser als biegesteif

Biegesteife Materialien wie z. B. Leichtbeton sind häufig keine geeignete Lösung für die Füllung von Fehlböden, da sich im ungünstigen Fall dadurch der Schallschutz sogar verschlechtern könnte. Oft sind bestehende Schlackenmaterialien, Kies- oder Lehnmaterialien innerhalb der Fehlböden schalltechnisch geeigneter als manche Alternative und sollten, wenn möglich, nicht entfernt werden. Wenn der Bereich zwischen den Holzbalken leer ist, dann sollte dieser als Mindestmaßnahme zur Dämpfung mit Mineralwolle gefüllt werden. Unterhalb des Estrichs sollte eine Dämmung mit einer möglichst niedrigen dynamischen Steifigkeit verwendet werden, die gleichzeitig Vibrationserscheinungen vorbeugt. Mineralwolle bietet im Bereich von Holzbalkendecken i. d. R. einen deutlich besseren Trittschallschutz als z. B. Polystyrol. Nassestriche sollten möglichst ein Gewicht von >= 70 kg je m2 aufweisen. Unter Brandschutzgesichtspunkten ist Steinwolle als Dämmung insbesondere zu empfehlen.


Schallschutz bei RenoScreed EnergieSpar & SanierEstrich

Der von Dr. A. Unger entwickelte RenoScreed-Estrich hat eine Rohdichte von ca. 2.000 kg je m3. Dies bedeutet, dass bei 35 mm Estrichdicke bereits die 70 kg je m2 Flächengewicht erreicht sind. Insofern können die Trittschallverbesserungsmaße in vollem Umfang angesetzt werden, was bei dünneren und leichteren Konstruktionen (z. B. Spanplatten) nicht immer der Fall ist. Durch die Verwendung von Mineralwollerandstreifen kann die Schalldämmung innerhalb des Gebäudes zusätzlich positiv beeinflusst werden. Zusätzliche Maßnahmen, wie z. B. die komplette Entkopplung der Holzbalkendecke durch konstruktive Trennung, der Einbau von abgehängten Decken oder die biegeweiche Beschwerung der Holzbalkendecke können jederzeit mit dem RenoScreed-System kombiniert werden. Bei Umsetzung sämtlicher genannter Maßnahmen ist oft auch in Sanierungsprojekten der erhöhte Trittschallschutz ≤ 46 dB erreichbar.

RenoScreed hat den Vorteil, dass durch die reduzierte Estrichdicke mehr Platz für die Trittschalldämmung verbleibt.

Eine gute Dämmplatte in diesem Kontext  ist z. B. die Knauf Insulation TP 13-3 mm aus Steinwolle. Diese Dämmung hat eine dynamische Steifigkeit von 30 MN/m3 und bietet bei >= 35 mm RenoScreed-Estrichdicke ein Trittschallverbesserungsmaß von ganzen 26 dB.

Wenn es um möglichst geringe Aufbaudicken mit exzellentem Trittschallschutz und gleichzeitiger Vibrationsminderung geht, so bietet sich die 8 mm dicke FlexSoft SystemMatte aus speziellem Gummigranulat an. Die dynamische Steifigkeit der Matte beträgt 12 MN/m3 und es wird damit bei >= 35 mm RenoScreed-Estrichdicke in Kombination mit geeigneten Betonplatten ein Trittschallverbesserungsmaß von ca. 29 dB erreicht. Diese Matte ist auch auf Holzbalkendecken einsetzbar, wobei hier die jeweilig erreichbaren Trittschallverbesserungsmaße konstruktionsabhängig sind..

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Unverbindliche Beispielrechnungen:

Äquivalenter, bewerteter Norm-Trittschallschallpegel Ln,w,eq,R – Trittschallverbesserungsmaß ΔLw,R + 2 dB (Korrekturwert) = Vorhandener, bewerteter Normtrittschallpegel Ln,w,R

Ln,w,eq,R beträgt bei einer Betonplatte mit einer Dicke von z. B. 18 cm: 73 dB

ΔLw,R beträgt bei >= 35 mm RenoScreed-Estrichdicke und der Knauf Insulation Trittschall-Dämmplatte TP 13-3 mm: 26 dB

-> Ln,w,R = 73 dB – 26 dB + 2 dB = 49 dB

ΔLw,R beträgt bei >= 35 mm RenoScreed-Estrichdicke und der 8 mm dicken FlexSoft SystemMatte: ca. 29 dB

-> Ln,w,R = 73 dB – ca. 29 dB + 2 dB = ca. 46 dB

ΔLw,R beträgt bei >= 35 mm RenoScreed-Estrichdicke und der Knauf Insulation Trittschall-Dämmplatte TPT 03 20-3 mm: 29 dB

-> Ln,w,R = 73 dB – 29 dB + 2 dB = 46 dB

ΔLw,R beträgt bei >= 35 mm RenoScreed-Estrichdicke und der Knauf Insulation Trittschall-Dämmplatte TPT 03 30-3 mm: 30 dB

-> Ln,w,R = 73 dB – 30 dB + 2 dB = 45 dB